Taufen

Warum taufen wir? 

Im Neuen Testament gibt Jesus uns den Auftrag zu taufen. Er sagt: “Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und macht zu Jüngern alle Völker, tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende“.

(Matthäusevangelium 28, 18-20) 

Mit der Taufe wird ein Mensch aufgenommen in die weltweite Gemeinschaft der Christen. 

Die Taufe mit Wasser besagt: alles wird abgewaschen, was mich belastet und von Gott trennt. Ich darf ein neuer Mensch werden, der aus der Liebe Gottes lebt und sich auf sie verlässt. Diese Liebe steht als Überschrift über meinem Leben, ohne dass ich mich ihrer erst als würdig erweisen müsste. Das ist der Bund, den Gott mit einem Menschen in der Taufe schließt. 

Und: als Jesus getauft wurde, kam der heilige Geist vom Himmel und erfüllte ihn. Um diesen guten Geist Gottes wird bei jeder Taufe gebetet. Er soll das Leben des Täuflings bestimmen. 

Wie läuft eine Taufe ab? 

Nach dem Verlesen des Taufevangeliums sprechen alle gemeinsam ein Glaubensbekenntnis und bekennen damit ihren Glauben an Jesus Christus. Eltern und Paten treten dann an den Taufstein und werden gefragt: 

"Liebe Eltern, Gott hat ihnen Ihr Kind anvertraut. Wollen Sie, dass es auf den Namen des dreieinigen Gottes getauft wird und versprechen Sie, Ihr Kind im christlichen Glauben zu erziehen?"

"Liebe Paten, wollen Sie den Eltern bei dieser Aufgabe helfen, für das Kind Mitverantwortung übernehmen und ihm gute Begleiter durchs Leben sein?"

Dann begießt der Pfarrer den Kopf des Täuflings dreimal mit Wasser und sagt dazu: „Ich taufe dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.“ 

Er spricht dem Täufling ein Segenswort zu und überreicht ihm eine Taufkerze zur Erinnerung an das Versprechen Jesu: "Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ (Johannesevangelium 8,12). 

Am Schluss steht die Segnung der Eltern . Denn so sehr es um die Taufe der Kinder geht und so wichtig die Paten sind - nichts entscheidet über die Zukunft der Kinder so sehr wie das Leben in der Familie. Hier erfahren die Kinder Ihre wichtigsten Prägungen, hier erfahren sie Liebe, Vertrauen und Stärkung, hier lernen sie Grundwerte und Verhaltenregeln - oder auch nicht. Eltern-Sein ist eine schöne, aber auch verantwortungsvolle Aufgabe. Dafür erbitten wir Gottes Segen. 

Was muss ich tun? 

Wenn Sie selbst getauft werden oder die Taufe Ihres Kindes anmelden wollen, wenden Sie sich bitte an das Gemeindebüro (Tel. 02921 / 13000) oder direkt an den zuständigen Pfarrer. Er wird mit Ihnen den Termin für die Taufe abstimmen. Vor dem Tauftermin findet ein  Taufgespräch statt, in dem alle Fragen besprochen werden. Bitte halten Sie dafür das Familienbuch bereit. 

Im Vorfeld könnten Sie schon einen Taufspruch  für Ihr Kind aussuchen, der es durch sein Leben begleiten soll.  

Gewiss werden Sie auch schon Paten ausgesucht haben. Sie müssen Mitglieder einer christlichen Kirche sein. 
Falls ein Pate einer anderen Kirchengemeinde angehört als der Gemeinde, in der die Taufe stattfindet, benötigt er/sie einen Patenschein. Ihn bekommt er/sie beim zuständigen Pfarramt des Wohnorts. 

Fragen rund um Taufe und Patenamt 

In welchem Alter sollte ein Kind getauft werden? 

Meistens werden die Kinder im ersten Lebensjahr getauft. Aber auch eine spätere Taufe ist möglich, wenn das Kind schon bewusst wahrnimmt, was geschieht. 

Was spricht für eine Kindertaufe? 

Die Taufe soll als ein Geschenk Gottes verstanden werden. Gott spricht den kleinen Kindern seine Liebe zu, unabhängig davon, wie sie sich verhalten. Eltern und Paten haben die Aufgabe, stellvertretend für die Kinder den Glauben zu bezeugen und den Kindern von ihrem Glauben, aber auch von ihren Zweifeln zu erzählen.


Was ist eine Nottaufe? 

Wenn ein Kind bei der Geburt sehr krank ist und zu sterben droht, wird eine Nottaufe vorgenommen. Diese Taufe kann jeder Christ und jede Christin ausführen.

Kann mein Kind zum Konfirmandenunterricht gehen, ohne getauft zu sein? 

Ja. Natürlich kann es am Konfirmandenunterricht teilnehmen. Es wird dann kurz vor der Konfirmation oder bei der Konfirmation getauft. Denn um konfirmiert zu werden, ist die Taufe Voraussetzung. 

Muss ich mich wiedertaufen lassen, wenn ich die Konfession wechsle oder wieder eintrete? 

In Deutschland erkennen die christlichen Kirchen die Taufe gegenseitig an. Diese Kirchen haben sich in der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK) zusammengeschlossenen. Die Taufe ist einmalig und wird auch beim Übertritt in eine andere Konfession oder beim Wiedereintritt nicht wiederholt.

Wie soll der Täufling während der Taufe gekleidet sein? 

So bequem und dabei so festlich wie möglich. In vielen Familien gibt es Taufkleider, die von Generation zu Generation weiter gegeben werden. Das ist eine schöne Tradition.

Wer kann Pate oder Patin werden?  

Alle getauften Christinnen und Christen, deren Kirchen der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK) angehören. Evangelische Christen müssen konfirmiert und mindestens 14 Jahre alt sein. Wer allerdings aus der Kirche ausgetreten ist, hat damit das Recht aufgegeben, Taufpate sein zu können.

Kann ich ein Patenamt übernehmen, wenn ich keiner christlichen Kirche angehöre? 

Nein. Personen, die keiner christlichen Kirche oder einer Sekte (z.B. Neuapostolische Kirche, Mormonen, Zeugen Jehovas) angehören, sind in der Evangelischen Kirche nicht zum Patenamt zugelassen. 

Können nur Personen ein Patenamt übernehmen? 

Ja, nur einzelne Personen können ein Patenamt übernehmen. Gruppen und Vereine können nicht Pate werden.

Was muss ich mitbringen, wenn ich Pate werden will?

Paten, die nicht zu der Kirchengemeinde gehören, in der die Taufe vollzogen wird, müssen eine Bescheinigung ihrer Kirchengemeinde vorlegen, die sie als Kirchenmitglied ausweisen. Diese kostenlosen Bescheinigungen stellen die Gemeindebüros aus.

Wann endet das Patenamt? 

In der evangelischen Kirche formal nach der Konfirmation. Die Begleitung des Kindes ist aber weiterhin möglich und erwünscht. In der katholischen Kirche endet die Patenschaft nicht.

Kann ein Patenamt zurückgegeben oder gelöscht werden? 

Im Familienbuch und in den Kirchenbüchern wird festgehalten, wer Pate oder Patin des Täuflings ist. Diese Beurkundung der Patenschaft kann in der Evangelischen Kirche von Westfalen nicht rückgängig gemacht werden.

Wir möchten unser Kind taufen lassen. Können wir gleichzeitig kirchlich heiraten? 

Das können Sie. Von vielen Pfarrerinnen und Pfarrern wird ein solcher Gottesdienst „Traufe“ (Taufe und Trauung in einem Gottesdienst) genannt. Es haben sich inzwischen eigene Formen entwickelt. Sprechen Sie mit Ihrer Pfarrerin oder Ihrem Pfarrer!

(Quelle: Internetseiten der EKD und der EKvW)